Psychiatrische Notfälle
Psychiatrische Notfälle können nicht nur in Notfallmedizin und Rettungsdienst und damit im Erstkontakt, sondern auch im Verlauf einer psychotherapeutischen Behandlung auftreten. Meist ist eine akute Eigen- und Fremdgefährdung von Relevanz. Dies erfordert neben diagnostischem und akutpsychiatrischem Handeln adäquate psychotherapeutische Strategien, die einer Weiterbehandlung nicht im Wege stehen. Psychiatrische Notfälle lassen sich folgenden Syndromebenen zuordnen:
- Suizidalität
- Erregungszustände (z.B. Manie, Angst, Intoxikation, Belastungsreaktionen)
- Verwirrtheitszustände (z.B. Delir, organisches Psychosyndrom)
- Stuporöse Zustände (z.B. Depression, Katatonie)
Ein Drittel aller Psychiatrischen Notfälle sind auf Suizidalität zurückzuführen. Selbstmord gehört in Deutschland und Europa zu den zehn häüfigsten Todesursachen. Suizidalität ist einer der größten Stressfaktoren für PsychotherapeutInnen. Darum erhält das Erkennen und Behandeln von Suizidalität einen besonderen Schwerpunkt.
Ziel ist es eine allgemeine diagnostische Orientierung und spezielle Behandlungsstrategien in der Notfallversorgung zu vermitteln sowie an Fallbeispielen zu erarbeiten und einzuüben. Des Weiteren werden Strategien der psychotherapeutischen Krisenintervention, der Therapie der Suizidalität und Suizidprävention vermittelt und erprobt. Patienteninterviews, Kasuistiken und Rollenspiele sind Grundlage für die Erarbeitung der Thematik. Das Mitbringen eigener Fälle ist erwünscht.
Literatur:
- Neu P. (2011, 2. Auflage) Akutpsychiatrie. Das Notfallmanual. Schattauer Verlag
- Hausmann C. (2013, 3. Auflage) Handbuch Notfallpsychologie und Traumabewältigung. Facultas Verlags- und Buchhandels- AG Wien
- Wolfersdorf M. , Etzersdorf E. (2011) Suizid und Suizidprävention. Kohlhammer Verlag
- Dormann W. (2012) Therapeutische Interventionen bei Selbsttötungsabsichten. Klett-Cotta-Verlag